Mein erstes Mal

Welches war Euer erster Grand Prix/Song Contest? Woran könnt Ihr Euch noch erinnern? Auf dieser Seite kann jeder seine Erinnerungen verewigen! Schickt einfach eine Mail mit euren Erinnerungen an veljanov@gmx.net und dem Betreff "Mein erstes Mal"


Petra H 1986

Meinen ersten Song Contest im TV sah ich im Jahr 1986, beim Grand Prix in Bergen/Norwegen. Für Österreich war damals  Timna Brauer dabei, die mit „Die Zeit ist einsam“ aber nur 18. wurde und auch nur 12 Punkte bekam – aber immerhin 2 Punkte aus Deutschland.  Da mir damals Sandra Kim gut gefallen hat, wollte ich das auch unbedingt zusammen mit meinem Bruder sehen. Unsere Eltern erlaubten uns zwar die Lieder anzusehen, aber dann sollten wir ins Bett.

Tja, daraus wurde nichts! Weil Mama u Papa eingeschlafen waren, konnten mein Bruder und ich uns die Wertung in Ruhe anschauen. Es war irre spannend. Luxemburg, Irland, die Schweiz und Sandra Kim für Belgien -  Bei den Punkten ging es hin und her. Am Ende gewann Sandra Kim, mit nur 5 x 12-Punkte-Wertungen!
29 Jahre später erlebte ich mein erstes Mal den ESC Live vor Ort im schönen Wien.
Und ich lernte auch viele von Euch vom Stammtisch mal persönlich kennen.

Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Spätestens beim ESC 2065 in Wien :-)

 


Andi S 1982

Meine erste Erinnerung geht ins Jahr 1980 zurück. Ich kann mich noch erinnern wie sich meine Mama freute, weil ein Elektriker den Song Contest gewonnen hat. Mein Papa ist Elektriker. Weiters kann ich mich daran erinnern, dass eine Gruppe herumlief. Das war wohl der Zeitpunkt, als Bucks Fizz gewonnen haben und die Bühne stürmten. Nun, meine Eltern waren sehr liberal und ich konnte solange aufbleiben wie ich wollte :-).
Und nun kam das Jahr 1982 und ich war 12 Jahre alt. Ich kann es mir gar nicht erklären, aber das ESC- Fieber war plötzlich in mir und ich freute mich auf die österreichische Vorentscheidung "Aus 12 wird 1". Es passte ganz gut, dass gleich mein absolutes Lieblingslied "Sonntag" gewonnen hat. Der Song vom Duo Mess wurde der Frühlingsrenner in Österreich und ein großer Hit. Damals wusste ich natürlich nicht, dass Perlen wie "Wenn du da bist" oder "Heute in Jerusalem" auch in Österreich Flops waren. Ich wohnte damals an der deutschen Grenze und war somit in der glücklichen Lage, neben den zwei österreichischen Fernsehsendern auch die ARD, das ZDF und den BR zu empfangen. Und so sah ich dann auch ganz bewusst schon den deutschen Vorentscheid "Ein Lied für Harrogate". In jungen Jahren mochte ich nur schnelle Lieder und jede Ballade war für mich langweilig. So konnte ich mit "Ein bisschen Frieden" nix anfangen. Und war sehr stolz auf unser schmissiges Lied "Sonntag" deren Text ich schnell auswendig gelernt habe und im Zimmer meiner Schwester heimlich die Tanzschritte dazu einstudiert habe. Der ORF war damals mit großem Interesse bei der Sache und hat vor dem Contest die Previews vorgestellt. In zwei Teilen wurden die Videoclips am Ostersonntag und Ostermontag im Fernsehen gezeigt. Meine Eltern hatte ich sehr gut im Griff und sie mussten sich die Sendung mit mir ansehen. Meine Schwester guckt heutzutage immer noch nicht und mein Bruder hat sich nach wenigen Jahren ergeben und auch Punkte vergeben. Ich fand damals besonders die Länder Griechenland, Israel und Türkei immer sehr fern, "anders" und dadurch sehr interessant. Wobei die Türkei 1982 sehr westlich daherkam und Israel hat mir mit seinem Gehupfe gleich gefallen. Endlich kam dann der 24. April und ich weiß noch wie ich am Nachmittag draußen mit einem Freund und meinem Bruder gespielt habe und das Wetter leicht regnerisch war. Und es kribbelte schon in mir und konnte es kaum erwarten bis die Sendung losging. Wie schon erwähnt kann ich es mir gar nicht erklären, wie da ESSC- Fieber plötzlich in mir war. Jedenfalls war die Freude auf den ESC sofort in mir und ich war ziemlich sicher, unser Duo Mess wird gewinnen. Alle anderen Beiträge sind erst mal schmückendes Beiwerk für mich gewesen. Ich denke neben der Musik ist für mich die Wertung mindestens genau so ein wichtiger Bestandteil. Alles ging dann sehr schnell und ich freute mich wenn Austria Punkte bekommen hat und war dann sehr enttäuscht weil wir nur auf Rang 9 gekommen sind. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie ich auf den Sieg von Nicole reagiert habe. Nun fand der ESC 1983 keine 2 Stunden von mir statt. Aber ich kam gar nicht auf die Idee nach München zu fahren. Soweit war ich noch nicht. Leider habe ich damals noch nicht die Lieder auf Kassette aufgenommen. Was habe ich mich darüber geärgert. Erst 1983 habe ich die Lieder der Previews aufgenommen, um sie nach dem ESC wieder zu löschen. Also darüber habe ich mich dann noch Jahre geärgert. Wie doof kann man sein. Erst 1986 habe ich den gesamten ESC auf Kassette aufgenommen und meine Familie durfte nichts mehr sagen.


Olaf S 1979

Meine Liebe zum ESC verlief bei mir eher schleichend. In den 1970er Jahren hatte ich zunächst die Sendung „Spiele ohne Grenzen“ auf dem Schirm. Ich war damals so um die 8 Jahre alt. Das Prinzip dieser Sendung war dem ESC ähnlich. Mehrere europäische Länder traten unter freiem Himmel gegeneinander an. Auch hier ertönte anfangs die Eurovisionsfanfare. Allerdings ging es hier eher um Sport, Geschicklichkeit und Teamgeist. Im Wettbewerb standen europäische Städte, die von einheimischen Teams vertreten wurden. Diese wurden in deutschen Vorentscheiden ermittelt, die ebenfalls im TV liefen. Es war einfach diese Art von Wettbewerb, die mich faszinierte.
Das erste Mal, dass ich einen ESC intensiver verfolgte, fand im Jahre 1979 statt. Zufällig sah ich den deutschen Vorentscheid . „Ein Lied für Jerusalem“ hieß es damals. Ich war 10 Jahre alt. Mein Favorit waren damals die Gebrüder Blattschuss, die einige Monate zuvor mit „Kreuzberger Nächte“ einen Riesenhit hatten. Schließlich siegte die Gruppe Dschingis Khan. Das war für mich auch OK. Auffällig waren damals schon die pointenarmen Sprüche des Herrn Gottschalk.

Von 1979-81 hatte es sich immer so ergeben, dass ich die ESC-Sendungen nur solange geschaut hatte, bis alle Lieder vorgetragen wurden. Meine Eltern hatten mir am nächsten Tag erzählt, wer gewonnen hat und wie Deutschland abgeschnitten hatte. So war es auch im Jahre 1979. Mit dem 4. Platz konnte ich zufrieden sein. Neben dem israelischen Titel war merkwürdigerweise der Beitrag aus der Schweiz (Trödler und Co.) bei mir im Ohr hängen geblieben Ab 1982 habe ich mir den ESC vollständig angesehen.

In den frühen 1990er Jahren ließ das Interesse am ESC vollständig nach. Erst im Jahre 1996 hatte ich ein AHA-Erlebnis. Eine Woche vor dem großen Spektakel in Dublin lief im 3. Programm erstmals die Dokumentation „Ein Lied kann eine Brücke sein“. Abgesehen davon, dass bei mir einige Wissenslücken aufgefrischt wurden, hatte ich diesen Wettbewerb plötzlich als ein ganz wichtiges Kulturereignis gesehen. Von da an war ich ein wahrer ESC-Fan. Seitdem habe ich auf Flohmärkten nach alten Singles gestöbert und auch alle Sendungen aufgenommen. Über E-bay habe ich mir später alle Jahrgänge als DVD besorgt.


Thomas H 1971

Ich war ebenfalls 8 Jahre alt, als meine Mutter mich daran erinnerte, daß heute Abend meine grad geschenkt bekommene Schallplatte „Diese Welt“ von Katja Ebstein bei einem Wettbewerb teilnehmen würde. „Da singen viele Leute in merkwürdigen Sprachen“, meinte meine Ma.

Aufgeregt und wahnsinnig interessiert schaute ich mir den ersten Beitrag an von Marianne Mendt – „Die kenn ich doch, das ist doch die mit den Glock’n“ . Konnte man ja noch einigermaßen verstehen, was die da sang. Was danach folgte, fand ich sehr merkwürdig, aber hochinteressant. Diese blonde Sèverine aus Monaco, die so mit ihren Haaren herumwirbelte, war schon eher beeindruckend. Dann kam endlich Katja – was konnte denn noch besser sein? Spanien-ok – Die Tante aus Luxemburg mit ihrem „Pomme Pomme Pomme“ fand ich auch noch gut und die Engländerin Clodagh Rogers mit „Jack in the box“ gefiel mir. Als Manuela später das Lied in deutsch  sang (Der schwarze Mann auf dem Dach) , musste Muttern mir die Platte erstmal kaufen. Aber sollte noch irgendetwas besser sein, als unsere Katja – neee! Ich diskutierte und lästerte mit meiner Mutter was das Zeug hielt. Zum Schluss dann noch so ein süßes Mädchen aus Norwegen, die fand ich auch noch nett. Aber sie musste dann bekanntermaßen noch 14 Jahre warten, bis sie auch mal auf dem Treppchen stehen durfte.

Aber dann der Störenfried der Nation – mein Vater! Das blöde Sportstudio im Zweiten war schließlich schon dran – Quängelei half nicht, es wurde umgeschaltet. Scheiß Fussball! Trotzdem – ich lag ja direkt vom Fernseher und konnte zwischendurch den Umschaltknopf drehen. Fernbedienungen gab’s  noch nicht! Was ich dann als nächstes sah, war Katja, als sie einen Preis in die Hand gedrückt bekam. Hatte sie gewonnen? Nein, doch nicht! Sie war bloß Dritte. Der blond wirbelnde Seitenscheitel hatte gewonnen. Eine Bank, ein Baum und eine Straße – mit dem Text konnte ich nicht all zu viel anfangen. Aber „Mach die Augen zu und wünsch dir einen Traum“ – das war doch eher mein Fall. Wurde dann auch gleich meine nächste Schallplatte. Und mein Vater? Zu Weihnachten bekam ich dann meinen eigenen kleinen Fernseher. Somit durfte dann bei dem nächsten Grand Prix das aktuelle Sportstudio im Kinderzimmer geschaut werden. Gerechtigkeit siegt immer!


Andreas vR 1979

Ich war damals 8 Jahre alt und wir hatten die große Fernsehauswahl ARD, ZDF und WDR. Mit etwas Schnee bekamen wir noch den Niederlande 1 rein. Musikalisch bekam man die meisten Sachen aus dem Radio bei Mal Sondocks Hitparade oder der guten alten Schlagerrallye, im Fernsehen über die monatlichen Highlights Hitparade und Musikladen. Und mitten in dieser Zeit tauchte 1979 eines Abends eine Sendung mit diesem jungen, frischen blonden Lockenkopf Gottschalk und der mit diesem ausländischen Dialekt behafteten Carolin Reiber auf. Für mich der Beginn der Grand Prix Leidenschaft, vor allem Dank des Auftritts von Dschingis Khan! Ein Lied, was man sogar bei der besagten Schlagerrallye hörte,wo sonst  doch mehr die Internationalen Hits zu hören waren. Und nach Village People, Boney M. und Blondie landete Dschingis Khan sogar auf Platz 1 der Deustchen Singlecharts (allerdings erst nach Jerusalem).

Klar, daß die ja wohl auch das Finale in Jerusalem gewinnen müssen!

Es kam der 31. März 1979. Mein erstes Mal! An diesem Abend war die ganze Familie vor dem Fernseher versammelt! Meine Eltern, meine beiden älteren Brüder und unsere Nachbarin Carmen - eine Spanierin. Für mich konnte es nur Dschngis Khan als Sieger geben. Es kam zur Punktevergabe. Schnell war klar - guter Platz, aber kein Sieg. Ich war entäuscht. Ein vierter Platz war für mich wie eine Niederlage und dabei fand ich die Lieder davor viel schlechter. Unsere Spanische Nachbarin sah das anders und feierte schon begeistert den Sieg von Betty Missiego. 5 Wertungen fehlten noch und plötzlich startete Israel durch. 12 Punkte nacheinander von Schweden, Norwegen und UK, 8 Punkte aus Österreich. Vor der letzten Wertung lag die Spanierein nur noch 1 Punkt vor und Spanien Votete als letzter. Es fehlten noch die 10 und 12 Punkte aus Madrid, Israel hatte noch keine Wertung bis dahin. Und dann gingen die Punkte tatsächlich an Israel - der Sieg für Gali Atari mit Milk & Honey und Halleluja. Die Entäuschung bei unserer Spanischen Nachbarin war riesig und bei uns natürlich auch. Man stelle sich das heute vor...Spanien zweiter, Deutschland vierter.

Die Jahre darauf folgte jedes Jahr die Hoffnung auf den Sieg und die Entäuschung über zwei zweite Plätze, bis 1982 endlich die Erlösung folgte. Aber 1979 bleibt für mich auf ewig meine persönliche Geburtststunde des ESC und Halleluja das schönste Lied der ESC Geschichte.

 

 

 



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